Benefiz-Konzert der Lions in der Stadtkirche

Bad Arolsen. Die evangelische Kirchengemeinde und der Lions-Club Bad Arolsen Christian-Daniel-Rauch laden am Sonnabend, 12. Dezember, um 17 Uhr zu einem Konzert unter dem Titel „Klassische Weihnacht“ in die Stadtkirche ein. Gestaltet wird der Abend vom Trio „An die Musik“ mit Martina Sutter (Mezzosopran), Helmut Schäfer (Klarinette) und Mario Carboni an der Gitarre. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Der Erlös ist für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im WDS-Sophienheim bestimmt. (es)

 

© Waldeckische Landeszeitung

Martin als Vorbild beim Teilen

Martinszug durch Große Allee – Lions laden zu Kinderpunsch und Würstchen ein

Martinszug durch Große Allee – Lions laden zu Kinderpunsch und Würstchen ein Bad Arolsen. Der Lions-Club Christian-Daniel-Rauch hat am Sonnabend die Kinder und Eltern der Bad Arolser Kindergärten zum Martinszug eingeladen.
Start und Ziel war die katholische Kirche, in der der Landauer Pfarrer als Zuständiger für die Kindergärten im Zweckverband eine ökumenische Andacht gestaltete.

Mit ihren Laternen zogen die Kinder dann durch die Große Allee bis auf den Schlosshof, wo gemeinsam Martinslieder gesungen wurde. Den Ton gaben dabei die Musiker der Wetterburger Burgpiepen an.

Im Anschluss an den Umzug waren Kinder und Eltern zu Punsch und Grillwürstchen vor dem katholischen Pfarrheim eingeladen. Die Lions baten allerdings um eine Spende zugunsten des Kindergartens in der Rauchstraße.
Für jedes Kind hatten die Lions kleine Stutenmänner backen lassen, die an das wohltätige Wirken des heiligen Martins erinnern sollten.

200 Stutenmänner wurden im Anschluss in die Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung in Mengeringhausen gebracht, wo sich die Flüchtlingskinder sichtlich über die kleine Gabe freuten. (es)

© Waldeckische Landeszeitung

Goethe trägt jetzt Pelz

Dem Dichterfürsten Goethe hat Fotograf ingolf timpner (5.von links) einen Pelzmantel verpasst. Unser Foto mit (v.l.) Dr. rolf luhn, stadtrat Udo Jost, Bürgermeister Jürgen van der Horst, stadträtin katja müller-ashauer, Prof. Bernhard maaz, Udo reuter vom museumsverein und museumsleiterin Dr.Birgit kümmel entstand bei der eröffnung der interventionen „lichtgestalten“ im Christian-Danielrauch-museum.

Ausstellung „Lichtgestalten“ von Ingolf Timpner im Rauch-Museum

Im Jahr 2015 trägt Goethe Pelz: Ingolf Timpners „Lichtgestalten“ sind noch bis zum Jahresende an den Wänden des Rauch-Museums zu entdecken.

Bad Arolsen. Zu Interventionen im Christian-Daniel-Rauch Museum laden das Museum Bad Arolsen und der Museumsverein zeitgenössische Künstler verschiedener Kunstgattungen ein.

Den Anfang machte 2012 das Bildhauerpaar Julia Venske und Gregor Spänle. Eine ihrer bizarren Marmorkreationen scheint sich bis heute durch eine Vitrine mit zwei klassizistischen Skulpturen zu schlängeln.

Zurückhaltender, doch nicht weniger unkonventionell setzen Ingolf Timpners „Lichtgestalten“ diesen Dialog zwischen Alt und Neu fort. Aus den bildhauerischen Werken im Rauch-Museum hat Timpner zwölf Porträtbüsten als Modelle ausgesucht und das getan, was der normale Museumsbesucher tunlichst unterlassen sollte: sie mit Pelz, Jacke und Pullover „eingekleidet“ und fotografiert. Der vermeintlich ehrfürchtige Abstand zu den Ausstellungsstücken ist von dem Künstler fotografisch durchbrochen worden.

Sollte die verspielte Inszenierung vielleicht andeuten, dass das „Museum als Musentempel passé“ ist? Oder ist die Dauerausstellung, mit den Worten Dr. Rolf Luhns von der art regio Sparkassenversicherung, vielmehr ein Versuch, auf Augenhöhe der Kunst eines längst vergangenen Jahrhunderts zu begegnen? – Ein Kompliment Luhns ist den Arolser Museumsmachern um Dr. Birgit Kümmel jedenfalls sicher: Das Haus habe den Kurs gehalten, „immer wieder Überraschendes zu entdecken und Seriosität und Wissenschaftlichkeit nicht mit Verschlafenheit zu begegnen.“ 

Von einer fotografisch geschlagenen Brücke über 200 Jahre Distanz sprach Prof. Dr. Bernhard Maaz, Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, in seiner Laudatio. „Wiederholtes Schauen ist vertieftes Schauen“, befand Maaz in seiner launigen Ansprache, sprach᾿s und schlang einer Rauchschen Prinzessinnenbüste seinen Schal um den Nacken. Erheiterung unter den Zuhörern, zufriedenes Lächeln beim Redner, den gewünschten AhaEffekt hervorgekitzelt zu haben. Kleider machen eben Leute – auch das eine Erkenntnis, die die Besucher der sonntäglichen Vernissage anschließend mit auf ihre Entdeckungstour durch den ehemaligen Marstall nahmen. Die musikalische Einstimmung, ebenfalls im Crossover-Verfahren, lieferten German Prentki und César Angeleri.

Von Sandra Simshäuser

Jüngere Stadtgeschichte aufgearbeitet

Lions-Club Bad Arolsen zu Gast im Historicum. Die Führung hat Udo Jost (r.) vom Trägerverein des Historicums.

Lions-Club unterstützt Museumskonzept des Vereins Historicum · Erinnerung für Nachwelt bewahren

Als frühe Förderer des Museums „Historicum – Forum Zeitgeschichte“ haben sich die Mitglieder des Lions-Clubs Bad Arolsen die Museumsräume im ehemaligen Stabsgebäude der ehemaligen Kaserne an der Großen Allee vorstellen lassen.

Bad Arolsen. Die sachkundige Führung übernahm Stadtrat Udo Jost, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Vereins Historicum. Jost erläuterte das Museumskonzept und führte den interessierten Besuchern die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert vor Auge. Viele markante Daten lassen sich im Kasernengebäude nachvollziehen, so der Kasernenbau im Kaiserreich, der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, die Zwischennutzung der Kaserne während der Weimarer Republik bis hin zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten.

„Finsteres Kapitel“

In den ehemaligen Zellen des Wachgebäudes erinnern die Museumsmacher an den erstarkenden Militarismus, der die Stadt Mitte und Ende der 30er Jahre zu einer Hochburg der SS werden ließ. Eine Zelle ist dem Gedenken an die hier als Arbeitskräfte eingesetzten Häftlinge aus dem Konzentrationslager Buchenwald gewidmet, eine weitere erinnert an die ehemaligen jüdischen Familien, die von den Nationalsozialisten aus der Stadt vertrieben, deportiert und ermordet wurden. 

Doch die Geschichte endet nicht bei diesem finsteren Kapitel: So lässt sich an der Kaserne auch die Entwicklung der jungen Bundesrepublik ablesen, zunächst mit belgischen Soldaten, die als Besatzer kamen, Nato-Partner wurden und als Freunde gingen. Erzählt wird auch die Geschichte der Gastarbeiter, die in den 60er Jahren vor allem aus Portugal nach Arolsen kamen. Und schließlich die Geschichte der Spätaussiedler, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in den Westen zogen. 

Beim Rundgang durch das Museum waren auch die Lücken in den Ausstellungsvitrinen sichtbar, die nach dem Streit im Vorstand des Trägervereins und nach einem Einbruch im Museum entstanden sind. Der Vorstand bemüht sich daher derzeit um eine Nachjustierung des Ausstellungskonzeptes. Jost: „Entfernt wurden vor allem Ausstellungsstücke, die an die SS erinnerten. Wir wollen auf keinen Fall zur Pilgerstätte für Ewiggestrige werden.“

„Forum Zeitgeschichte“

Ziel sei es vielmehr, die jüngere Stadtgeschichte auch für die jüngere Generation greifbar zu machen. Nächstes Projekt sei zum Beispiel die Einordnung der unterschiedlichen Denkmäler in der Innenstadt in einen historischen Kontext. Als „Forum Zeitgeschichte“ biete das Historicum einzelnen Schülern und Schulklassen die Möglichkeit zur historischen Forschung. Die Lions unter Führung ihres Präsidenten Christoph Lange zeigten sich vom Museumskonzept beeindruckt. Die in der Gründungsphase gegebenen Zuschüsse seien offenbar gut angelegt gewesen. Als Beitrag zur Deckung der laufenden Betriebskosten, Miete, Heizung und Strom, im Jahr rund 14 000 Euro, überreichten die Lions eine weitere Spende über 500 Euro.

Von Elmar Schulten

Mal zackig, ulkig und sinfonisch

Die Saxofon-Gruppe des Heeresmusikkorps 2 mit (rechts) Solistin Oberfeldwebel Lisa Hitzing.

Volles Haus beim Benefizkonzert des Lions-Clubs mit dem Heeresmusikkorps 2

Nach dem fulminanten sinfonischen Klangerlebnis ein Ausflug in die Welt des Ragtime und schließlich zu den Schlagergrößen der ZDF-Hitparade. – Mit so viel musikalischer Vielfalt überraschte das Heeresmusikkorps 2 die Besucher des Lions-Benefizkonzertes.

Bad Arolsen-Mengeringhausen. Den Radetzkymarsch, den die meisten wohl als typischen Bestandteil im Repertoire eines Militärorchesters vermuten, gab es erst in der Zugabe. 
Den größten Teil des sehr gut besuchten Benefizkonzertes in der Stadthalle Mengeringhausen machten sinfonische Werke aus, so der Wilhelm-Tell-Galopp aus der Rossini-Oper und die Ouvertüre Solennelle, die Peter Tschaikowsky 1812 unter dem Eindruck von Napoleons verheerendem Russlandfeldzug schrieb.
Dazu lieferte Dirigent Oberstleutnant Reinhard Kiauka auf pfiffige Weise sehr plastische Erläuterungen, sprach von Musketensalven, Kanonendonner, dargestellt von Bläsern, die in gewaltigem Fortissimo aus allen Rohren donnern.
Welch geniale Solisten zum Heeresmusikkorps gehören, wurde beim Konzert für vier Waldhörner und Orchester von Heinrich Hübler deutlich: Mal sanft gedämpft, dann fanfarenartig donnernd ließen die Hornisten eine Jagdszene in drei Sätzen lebendig werden.
Als Virtuose am Xylofon erwies sich Oberfeldwebel Jan Schröter beim rasenden Wilhelm-TellGalopp, der dann aber scherzhaft im Zirkus-Renz-Lauf und in der Carmen-Ouvertüre endete. Mit der Spielzeug-Armbrust brachte der Kapellmeister seinen Mann am Xylofon schließlich wieder zur Räson.

Nach der Pause ging es mit dem Fucik-Marsch „Die Regimentskinder“ zackig weiter, bevor dann das Korps ein Medley mit den schönsten Melodien von Harry Belafonte in Rumba- und ChaCha-Rhythmen darbot.
Stimmungsvoller Höhepunkt des offiziellen Programms war eine Hommage an die ZDF-Hitparade, bei der drei Musiker des Heeresmusikkorps in immer neue Kostüme und Rollen schlüpften. Erstaunlich, wie talentiert Stabsfeldwebel Udo Seifert sowohl Schlagerstars wie Bernd Clüver, Roberto Blanco und Roy Black als auch Diven wie Katja Ebstein darzustellen wusste.
Donnernd laut wurde es noch einmal in der Zugabe, als zu Ehren des 102-jährigen ehemaligen Kapellmeisters Kurt Garbisch dessen Lieblingsmarsch „Deutschlands Ruhm“ und „Alte Kameraden“ erklangen.
Der Erlös des Abends ist, wie Lions-Präsident Dr. Jochen Gottschalk betonte, für die vielfältige Arbeit des Bathildisheimes bestimmt.

Von Elmar Schulten