Kochen, reden, spielen

Bad Arolser Lions unterstützten ehrenamtliche Diemelstädter Flüchtlingshelfer

Diemelstadt-Rhoden. Die Betreuung der rund 150 Flüchtlinge in Diemelstadt funktioniert vorbildlich: Ehrenamtliche Helfer in Wrexen, Wethen und Rhoden organisieren Sprachkurse, Hilfe im Alltag und manche Begegnungsveranstaltung. Professionelle Unterstützung leistet dabei die städtische Flüchtlingskoordinatorin Maria Schmidt, der den ehrenamtlichen Helfern mit Rat und Tat zur Seite steht. 

Unerwartete Unterstützung erfuhren die Flüchtlingsbetreuer jetzt durch eine Spende des Lions-Clubs Bad Arolsen Christian Daniel Rauch. Die vom Club zur Verfügung gestellten 500 Euro investierte die Flüchtlingskoordinatorin in zehn Paar Kinderturnschuhe und zehn Fahrradhelme für Kinder. 

Turnschuhe und Helme

Tatsächlich stehen für die Flüchtlinge genügend Gegenstände für den täglichen Bedarf bereit. In der von der Kirchengemeinde organisierten Schatzkiste im Dorfgemeinschaftshaus werden Kleiderspenden und Spielsachen gesammelt und vermittelt. Was jedoch fehlt, sind oft Hallenturnschuhe in Kindergröße für den Schulsport und für den Sport im Vereinsverbund. 

Auch die vielen Fahrradspenden werden gerne angenommen und genutzt. Aber auch hier fehlt es oft an den nötigen Schutzeinrichtungen. Kinderhelme können beim Sturz so manche Verletzung vermeiden helfen. 

Lionspräsident Dr. Martin von der Emde aus Mengeringhausen und sein Clubsekretär Marko Lambion aus Bad Arolsen zeigten sich bei der Übergabe der Spende sehr beeindruckt von der Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in Rhoden.

Dankbar für jeden Kontakt

Jeden Dienstag zwischen 16.30 Uhr und 18.30 Uhr organisieren sie im Grunewaldheim der Kirchengemeinde ein fröhliches Beisammensein von Flüchtlingen und Einheimischen. Es wird gemeinsam gekocht, gespielt und so manches bürokratisches Problem besprochen. 

Vor allem aber haben die Flüchtlinge bei den regelmäßigen Treffen die Möglichkeit, Kontakte mit Deutschen zu knüpfen und ihre Sprachkenntnisse zu trainieren. Für nicht wenige der Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea und Afghanistan ist das Treffen „der“ Höhepunkt der Woche. 

Pfarrerin Claudia Engler berichtete von der jüngsten Zuwendung der Landeskirche für die wöchentlichen Treffen im Gemeindehaus. Mehr als 2000 Euro stehen zur Verfügung. Mit diesem Geld können die Kochzutaten, Spiele und Lernhilfen für ein ganzes Jahr angeschafft werden.

 

© Waldeckische Landeszeitung | Elmar Schulten

Konzerterlös für Jugendliche

Lions spenden 1000 Euro für Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen

Bad Arolsen. Der Lions-Club Christian-Daniel Rauch hat eine Spende über 1000 Euro an die Jugendhilfe im Waldeckischen Diakonissenhaus übergeben. 

Das Geld stammt aus Spenden, die beim Benefizkonzert vor Weihnachten in der Bad Arolser Stadtkirche zusammengekommen sind, und soll für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge verwendet werden, die zurzeit im Sophienheim betreut werden. 

In der Vorweihnachtszeit hatten die Lions zu einem Benefizkonzert des Trios „An die Musik“ mit Mario Carboni, Martina Sutter und Helmut Schäfer in die Stadtkirche geladen. Am Ausgang wurde um Spenden gebeten. 

Spenden 

Die Einnahmen wurden noch einmal aufgestockt und aufgerundet, so dass nun Lions-Präsident Martin von der Emde und der Vorsitzende des Fördervereins, Bernd Radeck, 1000 Euro an den Vorsteher des Waldeckischen Diakonissenhauses, Oswald Beuthert, und an Xenia Horst, die Leiterin der Jugendhilfeabteilung des Diakonissenhauses, übergeben konnten. 

Integration

 Zuvor hatten Beuthert und Horst über die besonderen Herausforderungen und Chancen der unbegleiteten Minderjährigen berichtet. Im Sophienheim lernen sie nicht nur schnell die deutsche Sprache, sondern auch die Eigenarten der deutschen Wohn- und Lebenskultur kennen. Die Jugendlichen besuchen die Kaulbach-Schule und die Christian-Rauch-Schule und haben gute Chancen, einen deutschen Schulabschluss und später auch eine Berufsausbildung absolvieren zu können. 

Die meisten Kosten der Betreuung werden durch die Träger der Jugendhilfe finanziert. Für Wünsche, die darüber hinausgehen, sind Spenden wie die der Lions nötig. (es)


© Waldeckische Landeszeitung

Bezauberndes Benefizkonzert

Trio „An die Musik“ gastiert in der Stadtkirche – Lions-Spende für Flüchtlinge

Bad Arolsen. Weihnachtslieder mit Geschichte und Tradition haben beim Benefizkonzert mit dem Trio An die Musik die Zuhörer in der Stadtkirche bezaubert.

Der Lions-Club Bad Arolsen Christian-Daniel-Rauch und die evangelische Kirchengemeinde hatten zu dem besonderen Konzert eingeladen. Der gespendete Erlös, so kündigte Lions-Präsident Martin von der Emde an, kommt den unbegleiteten jugendlichen Flüchtlingen im Waldeckschen Diakonissenhaus Sophienheim zugute.

Aus sechs Jahrhunderten 

Für die Zuhörer gab es im Gegenzug nicht nur stimmungsvolle Weihnachtsmusik aus sechs Jahrhunderten, sondern obendrein diverse Erklärungen zum besseren Verständnis dazu. Geliefert wurden sie von Klarinettist Helmut Schäfer, der als Arrangeur auch für den harmonischen Grundton der Kombination aus Gitarre, Gesang und Klarinettenspiel verantwortlich zeichnet.

Zu hören war dies in jedem einzelnen der Stücke, die vom einfühlsamen Gesang von Mezzosopranistin Martina Sutter geprägt und vom Zusammenspiel Schäfers mit der Gitarre Mario Carbonis umspielt werden. 

Moderne Einheitskost, wie sie derzeit aus sämtlichen Lautsprechern dudelt, ist nicht Sache des Trios. Das machten die aufeinander eingespielten Künstler vom ersten Lied an deutlich: Nun singet und seid froh entstand bereits im 14. Jahrhundert. 

Klassiker 

Kontrastiert wurde der ruhige, gleichbleibende Rhythmus der spätmittelalterlichen Komposition mit Silchers Alle Jahre wieder, Es kommt ein Schiff geladen, Maria durch ein Dornwald ging oder internationalen Klassikern aus Tschechien, Italien, England und Frankreich. Aus dem Nachbarland stammt etwa das französische Original, hierzulande bekannt als Hört der Engel helle Lieder, dem die Sopranistin mit dem jubilierten Gloria in excelsis deo besondere Glanzlichter aufsetzte. 

Ursprünglich Tanzlied 

Wer im Publikum Lust hatte, selbst die Stimme zu erheben, musste sich indes bis zum abschließenden O du fröhliche gedulden. Zuvor stand der vergleichsweise junge Klassiker Stille Nacht an. Und zwar in der ursprünglichen Form und Tonart, wie Helmut Schäfer das für Gitarre geschriebene Lied ankündigte. Und auch zum Schlusslied erfuhren die Zuhörer noch erstaunliches, nämlich dass es sich bei O du Fröhliche ursprünglich um ein Tanzlied aus Sizilien handelte. Entsprechend lebhaft sangen die Anwesenden alle Strophen mit. Zu Ende war das kleine, feine Konzert nach dem stürmischen Schlussapplaus aber noch nicht. 

Als Zugabe servierte das Trio in der Kirche zwar kein Weihnachtslied, dafür den von Stimmung und Uhrzeit her passenden Abendsegen aus Humperndincks Hänsel und Gretel.


© Waldeckische Landeszeitung

„Klassische Weihnacht“ in Stadtkirche

Trio „An die Musik“ morgen zu Gast bei Lions-Club und Kirchengemeinde

Bad Arolsen. Sich musikalisch auf die Weihnachtstage einzustimmen ist vielleicht die schönste Art, dem Fest entgegenzugehen. Die evangelische Kirchengemeinde und der Lions-Club Bad Arolsen Christian Daniel Rauch geben mit einem Angebot morgen am Spätnachmittag dazu eine ganz besondere Gelegenheit: Das Konzert mit dem Titel „Klassische Weihnacht“ beginnt um 17 Uhr in der Stadtkirche. Ein Trio gestaltet den vorweihnachtlichen Abend. Es heißt „An die Musik“ und besteht aus Martina Sutter als Mezzosopran, Helmut Schäfer mit der Klarinette und Mario Carboni, der mit Gitarre der Dritte im Bunde ist. Der Eintritt ist frei, doch die Veranstalter bitten herzlich um Spenden. Der Erlös des Konzerts soll den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in der Obhut des WDS zugutekommen. (du)

 

© Waldeckische Landeszeitung

Benefiz-Konzert der Lions in der Stadtkirche

Bad Arolsen. Die evangelische Kirchengemeinde und der Lions-Club Bad Arolsen Christian-Daniel-Rauch laden am Sonnabend, 12. Dezember, um 17 Uhr zu einem Konzert unter dem Titel „Klassische Weihnacht“ in die Stadtkirche ein. Gestaltet wird der Abend vom Trio „An die Musik“ mit Martina Sutter (Mezzosopran), Helmut Schäfer (Klarinette) und Mario Carboni an der Gitarre. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Der Erlös ist für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im WDS-Sophienheim bestimmt. (es)

 

© Waldeckische Landeszeitung

Martin als Vorbild beim Teilen

Martinszug durch Große Allee – Lions laden zu Kinderpunsch und Würstchen ein

Martinszug durch Große Allee – Lions laden zu Kinderpunsch und Würstchen ein Bad Arolsen. Der Lions-Club Christian-Daniel-Rauch hat am Sonnabend die Kinder und Eltern der Bad Arolser Kindergärten zum Martinszug eingeladen.
Start und Ziel war die katholische Kirche, in der der Landauer Pfarrer als Zuständiger für die Kindergärten im Zweckverband eine ökumenische Andacht gestaltete.

Mit ihren Laternen zogen die Kinder dann durch die Große Allee bis auf den Schlosshof, wo gemeinsam Martinslieder gesungen wurde. Den Ton gaben dabei die Musiker der Wetterburger Burgpiepen an.

Im Anschluss an den Umzug waren Kinder und Eltern zu Punsch und Grillwürstchen vor dem katholischen Pfarrheim eingeladen. Die Lions baten allerdings um eine Spende zugunsten des Kindergartens in der Rauchstraße.
Für jedes Kind hatten die Lions kleine Stutenmänner backen lassen, die an das wohltätige Wirken des heiligen Martins erinnern sollten.

200 Stutenmänner wurden im Anschluss in die Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung in Mengeringhausen gebracht, wo sich die Flüchtlingskinder sichtlich über die kleine Gabe freuten. (es)

© Waldeckische Landeszeitung

Goethe trägt jetzt Pelz

Dem Dichterfürsten Goethe hat Fotograf ingolf timpner (5.von links) einen Pelzmantel verpasst. Unser Foto mit (v.l.) Dr. rolf luhn, stadtrat Udo Jost, Bürgermeister Jürgen van der Horst, stadträtin katja müller-ashauer, Prof. Bernhard maaz, Udo reuter vom museumsverein und museumsleiterin Dr.Birgit kümmel entstand bei der eröffnung der interventionen „lichtgestalten“ im Christian-Danielrauch-museum.

Ausstellung „Lichtgestalten“ von Ingolf Timpner im Rauch-Museum

Im Jahr 2015 trägt Goethe Pelz: Ingolf Timpners „Lichtgestalten“ sind noch bis zum Jahresende an den Wänden des Rauch-Museums zu entdecken.

Bad Arolsen. Zu Interventionen im Christian-Daniel-Rauch Museum laden das Museum Bad Arolsen und der Museumsverein zeitgenössische Künstler verschiedener Kunstgattungen ein.

Den Anfang machte 2012 das Bildhauerpaar Julia Venske und Gregor Spänle. Eine ihrer bizarren Marmorkreationen scheint sich bis heute durch eine Vitrine mit zwei klassizistischen Skulpturen zu schlängeln.

Zurückhaltender, doch nicht weniger unkonventionell setzen Ingolf Timpners „Lichtgestalten“ diesen Dialog zwischen Alt und Neu fort. Aus den bildhauerischen Werken im Rauch-Museum hat Timpner zwölf Porträtbüsten als Modelle ausgesucht und das getan, was der normale Museumsbesucher tunlichst unterlassen sollte: sie mit Pelz, Jacke und Pullover „eingekleidet“ und fotografiert. Der vermeintlich ehrfürchtige Abstand zu den Ausstellungsstücken ist von dem Künstler fotografisch durchbrochen worden.

Sollte die verspielte Inszenierung vielleicht andeuten, dass das „Museum als Musentempel passé“ ist? Oder ist die Dauerausstellung, mit den Worten Dr. Rolf Luhns von der art regio Sparkassenversicherung, vielmehr ein Versuch, auf Augenhöhe der Kunst eines längst vergangenen Jahrhunderts zu begegnen? – Ein Kompliment Luhns ist den Arolser Museumsmachern um Dr. Birgit Kümmel jedenfalls sicher: Das Haus habe den Kurs gehalten, „immer wieder Überraschendes zu entdecken und Seriosität und Wissenschaftlichkeit nicht mit Verschlafenheit zu begegnen.“ 

Von einer fotografisch geschlagenen Brücke über 200 Jahre Distanz sprach Prof. Dr. Bernhard Maaz, Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, in seiner Laudatio. „Wiederholtes Schauen ist vertieftes Schauen“, befand Maaz in seiner launigen Ansprache, sprach᾿s und schlang einer Rauchschen Prinzessinnenbüste seinen Schal um den Nacken. Erheiterung unter den Zuhörern, zufriedenes Lächeln beim Redner, den gewünschten AhaEffekt hervorgekitzelt zu haben. Kleider machen eben Leute – auch das eine Erkenntnis, die die Besucher der sonntäglichen Vernissage anschließend mit auf ihre Entdeckungstour durch den ehemaligen Marstall nahmen. Die musikalische Einstimmung, ebenfalls im Crossover-Verfahren, lieferten German Prentki und César Angeleri.

Von Sandra Simshäuser

Jüngere Stadtgeschichte aufgearbeitet

Lions-Club Bad Arolsen zu Gast im Historicum. Die Führung hat Udo Jost (r.) vom Trägerverein des Historicums.

Lions-Club unterstützt Museumskonzept des Vereins Historicum · Erinnerung für Nachwelt bewahren

Als frühe Förderer des Museums „Historicum – Forum Zeitgeschichte“ haben sich die Mitglieder des Lions-Clubs Bad Arolsen die Museumsräume im ehemaligen Stabsgebäude der ehemaligen Kaserne an der Großen Allee vorstellen lassen.

Bad Arolsen. Die sachkundige Führung übernahm Stadtrat Udo Jost, zugleich stellvertretender Vorsitzender des Vereins Historicum. Jost erläuterte das Museumskonzept und führte den interessierten Besuchern die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert vor Auge. Viele markante Daten lassen sich im Kasernengebäude nachvollziehen, so der Kasernenbau im Kaiserreich, der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, die Zwischennutzung der Kaserne während der Weimarer Republik bis hin zur Machtergreifung durch die Nationalsozialisten.

„Finsteres Kapitel“

In den ehemaligen Zellen des Wachgebäudes erinnern die Museumsmacher an den erstarkenden Militarismus, der die Stadt Mitte und Ende der 30er Jahre zu einer Hochburg der SS werden ließ. Eine Zelle ist dem Gedenken an die hier als Arbeitskräfte eingesetzten Häftlinge aus dem Konzentrationslager Buchenwald gewidmet, eine weitere erinnert an die ehemaligen jüdischen Familien, die von den Nationalsozialisten aus der Stadt vertrieben, deportiert und ermordet wurden. 

Doch die Geschichte endet nicht bei diesem finsteren Kapitel: So lässt sich an der Kaserne auch die Entwicklung der jungen Bundesrepublik ablesen, zunächst mit belgischen Soldaten, die als Besatzer kamen, Nato-Partner wurden und als Freunde gingen. Erzählt wird auch die Geschichte der Gastarbeiter, die in den 60er Jahren vor allem aus Portugal nach Arolsen kamen. Und schließlich die Geschichte der Spätaussiedler, die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion in den Westen zogen. 

Beim Rundgang durch das Museum waren auch die Lücken in den Ausstellungsvitrinen sichtbar, die nach dem Streit im Vorstand des Trägervereins und nach einem Einbruch im Museum entstanden sind. Der Vorstand bemüht sich daher derzeit um eine Nachjustierung des Ausstellungskonzeptes. Jost: „Entfernt wurden vor allem Ausstellungsstücke, die an die SS erinnerten. Wir wollen auf keinen Fall zur Pilgerstätte für Ewiggestrige werden.“

„Forum Zeitgeschichte“

Ziel sei es vielmehr, die jüngere Stadtgeschichte auch für die jüngere Generation greifbar zu machen. Nächstes Projekt sei zum Beispiel die Einordnung der unterschiedlichen Denkmäler in der Innenstadt in einen historischen Kontext. Als „Forum Zeitgeschichte“ biete das Historicum einzelnen Schülern und Schulklassen die Möglichkeit zur historischen Forschung. Die Lions unter Führung ihres Präsidenten Christoph Lange zeigten sich vom Museumskonzept beeindruckt. Die in der Gründungsphase gegebenen Zuschüsse seien offenbar gut angelegt gewesen. Als Beitrag zur Deckung der laufenden Betriebskosten, Miete, Heizung und Strom, im Jahr rund 14 000 Euro, überreichten die Lions eine weitere Spende über 500 Euro.

Von Elmar Schulten

Mal zackig, ulkig und sinfonisch

Die Saxofon-Gruppe des Heeresmusikkorps 2 mit (rechts) Solistin Oberfeldwebel Lisa Hitzing.

Volles Haus beim Benefizkonzert des Lions-Clubs mit dem Heeresmusikkorps 2

Nach dem fulminanten sinfonischen Klangerlebnis ein Ausflug in die Welt des Ragtime und schließlich zu den Schlagergrößen der ZDF-Hitparade. – Mit so viel musikalischer Vielfalt überraschte das Heeresmusikkorps 2 die Besucher des Lions-Benefizkonzertes.

Bad Arolsen-Mengeringhausen. Den Radetzkymarsch, den die meisten wohl als typischen Bestandteil im Repertoire eines Militärorchesters vermuten, gab es erst in der Zugabe. 
Den größten Teil des sehr gut besuchten Benefizkonzertes in der Stadthalle Mengeringhausen machten sinfonische Werke aus, so der Wilhelm-Tell-Galopp aus der Rossini-Oper und die Ouvertüre Solennelle, die Peter Tschaikowsky 1812 unter dem Eindruck von Napoleons verheerendem Russlandfeldzug schrieb.
Dazu lieferte Dirigent Oberstleutnant Reinhard Kiauka auf pfiffige Weise sehr plastische Erläuterungen, sprach von Musketensalven, Kanonendonner, dargestellt von Bläsern, die in gewaltigem Fortissimo aus allen Rohren donnern.
Welch geniale Solisten zum Heeresmusikkorps gehören, wurde beim Konzert für vier Waldhörner und Orchester von Heinrich Hübler deutlich: Mal sanft gedämpft, dann fanfarenartig donnernd ließen die Hornisten eine Jagdszene in drei Sätzen lebendig werden.
Als Virtuose am Xylofon erwies sich Oberfeldwebel Jan Schröter beim rasenden Wilhelm-TellGalopp, der dann aber scherzhaft im Zirkus-Renz-Lauf und in der Carmen-Ouvertüre endete. Mit der Spielzeug-Armbrust brachte der Kapellmeister seinen Mann am Xylofon schließlich wieder zur Räson.

Nach der Pause ging es mit dem Fucik-Marsch „Die Regimentskinder“ zackig weiter, bevor dann das Korps ein Medley mit den schönsten Melodien von Harry Belafonte in Rumba- und ChaCha-Rhythmen darbot.
Stimmungsvoller Höhepunkt des offiziellen Programms war eine Hommage an die ZDF-Hitparade, bei der drei Musiker des Heeresmusikkorps in immer neue Kostüme und Rollen schlüpften. Erstaunlich, wie talentiert Stabsfeldwebel Udo Seifert sowohl Schlagerstars wie Bernd Clüver, Roberto Blanco und Roy Black als auch Diven wie Katja Ebstein darzustellen wusste.
Donnernd laut wurde es noch einmal in der Zugabe, als zu Ehren des 102-jährigen ehemaligen Kapellmeisters Kurt Garbisch dessen Lieblingsmarsch „Deutschlands Ruhm“ und „Alte Kameraden“ erklangen.
Der Erlös des Abends ist, wie Lions-Präsident Dr. Jochen Gottschalk betonte, für die vielfältige Arbeit des Bathildisheimes bestimmt.

Von Elmar Schulten